bpv Hügel hat den börsenotierten Baukonzern STRABAG SE zu Kapitalmaßnahmen beraten, mit denen der Anteil MKAO Rasperia Trading Limited – Holdinggesellschaft des sanktionierten Oleg Deripaska – auf unter 25% reduziert wurde.
23. März 2024. bpv Hügel hat STRABAG SE zu umfassenden Kapitalmaßnahmen beraten, um den Anteil von MKAO Rasperia Trading Limited – einer Gesellschaft, die vom sanktionierten russischen Staatsbürger Oleg Deripaska kontrolliert wird – zu reduzieren. Damit sollen Risiken und Nachteile für die Geschäftstätigkeit der Gesellschaft, die sich aufgrund der Sanktionierung von Oleg Deripaska (USA, Kanada, Australien, EU) ergeben, verringert werden und Oleg Deripaska auch als wirtschaftlicher Eigentümer (UBO) der STRABAG SE aus dem Register der wirtschaftlichen Eigentümer wieder gelöscht werden.
Der letzte Schritt, die Eintragung der ordentlichen Sachkapitalerhöhung im Firmenbuch, ist am 21.3.2024 erfolgt. Durch die ordentliche Sachkapitalerhöhung wurde der Anteil von MKAO „Rasperia Trading Limited“ von rund 27,8% auf unter 25% – konkret auf rund 24,1% – reduziert.
Die ordentliche Hauptversammlung der STRABAG SE im Juni 2023 hatte einstimmig mehrere verbundene Schritte beschlossen: Als Vorbereitungsschritt eine Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln um EUR 1,9 Mrd aus gebundenen Rücklagen. Das so erhöhte Grundkapital wurde durch zwei ordentliche Kapitalherabsetzungen wieder reduziert: rd EUR 996 Mio zur Dotierung von freien Rücklagen und rd EUR 903 Mio zur bedingten Ausschüttung an die Aktionärinnen und Aktionäre.
Die Ausschüttung von EUR 9,05 je Aktie wurde in bar oder nach Wahl jeder Aktionärin und jedes Aktionärs in neuen Aktien der Gesellschaft geleistet, die aus einer Sachkapitalerhöhung ausgegeben wurden. Die Sachkapitalerhöhung ist mit den Ausschüttungsansprüchen aufgebracht worden (Scrip Ausschüttung). Die österreichischen Kernaktionäre – Familie Haselsteiner, Raiffeisen und UNIQA – hatten der Gesellschaft schon vorab zugesichert, die Aktienvariante zu wählen. Rasperia war vom Wahlrecht sanktionsrechtlich ausgeschlossen.
Rund 87,6% des bezugsberechtigten Aktienbestands haben die Aktienvariante gewählt (Anteil von 60,9% am Grundkapital) und das Grundkapital ist um 15,2% erhöht worden.
STRABAG SE ist ein europäischer Technologiekonzern für Baudienstleistungen, führend in Innovation und Kapitalstärke. Das Angebot umfasst sämtliche Bereiche der Bauindustrie und deckt die gesamte Bauwertschöpfungskette ab. Mit rund 86.000 Mitarbeiter:innen und einer jährlichen Bauleistung von rund EUR 19 Mrd.
STRABAG-Inhouse leitete die Transaktion Meera Ramakrishnan (Leitung Corporate Österreich).
Im Team von bpv Hügel unter der Federführung von Christoph Nauer (Corporate/M&A, Kapitalmarktrecht), Roland Juill (Corporate/M&A, Kapitalmarktrecht), Florian Plattner (Litigation), Kornelia Wittmann (Steuerrecht), Christian Schneider (Öffentliches Recht/Sanktionsrecht), Johannes Mitterecker (Corporate/M&A), Barbara Valente (Corporate/M&A, Kapitalmarktrecht), Anna Zirkler (Prozessführung) und Lucas Hora (Steuerrecht).
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